Live aus Paderborn

CLOWN '98 - Linux Cluster-Projekt für die WDR Computernacht

Was bisher geschah: Nach 6 Wochen Vorbereitungszeit ging es am Donnerstag den 3. Dezember 1998 endlich los. Die für die Technik an der Universität Paderborn zustaändige Siemens AG, hat im Verlauf des Tages ein halbes Dutzend Stromverteiler und mehrere Glasfaserleitungen für die Gigabit-Backbone-Vernetzung installiert. Dazu musste der Boden im ersten Stockwerk der Universität durch Entfernen der Plattenschicht aufgerissen werden. Darunter befindet sich ein Hohlraum, in dem alle Kabel bequem Platz finden. Obwohl vom Cluster-Team auf den Konstruktionsplänen anders angegeben, wurden die Stromverteiler in einer geraden Linie angelegt. Dies bedingte eine kleine Änderung der Rechneranordnung, aber mit solchen "Kleinigkeiten" muss man leider immer rechnen. Zudem fehlten die Stromanschlüsse für die Rechner, die dem Cluster-Projekt zugesagt worden waren. Natürlich hatten wir auch hier für Reserven gesorgt, so daß alles seinen geplanten Gang ging.

Am Donnerstag waren auch zwei Techniker von Hewlett Packard damit beschäftigt, einen Schrank für einen Teil der Switches aufzubauen und erste Teile der Vernetzung einzurichten. Natürlich soll an dieser Stelle die Arbeit der vielen fleissigen Helfer der Universität Paderborn nicht verschwiegen werden, die die ganzen Tische und Rechner ab- und umgebaut hatten. Da wo kurzzeitig der Linux-Cluster aufgebaut wir, befindet sich normalerweise ein Sun-Rechnerpool für die Studenten. Florian Lohoff, Tom Schwaller, Roger Butenuth und ein weiterer Mitarbeiter der Universität trafen sich an diesem Tag zur ersten Besichtigung und wurden zudem vom Cluster-Fieber gepackt. Erste Tests der Filmberechnungen auf einem kleinen Linux-Cluster an der Universität verliefen sehr positiv und alle konnten sich einen ersten Eindruck davon verschaffen. Eine kleine Abschätzung ergab, daß der sehr rechen- und speicherintensive ARCAD-Film aus dem Bereich der Architektur anstelle von 28 Tagen nur ca. 2 Stunden auf dem Cluster brauchen würde, vorausgesetzt alles verläuft weiterhin so plangemäß. Später stieß dann auch noch Lukas Grunwald hinzu und hatte die 500 Bootdisketten und mehrere Hundert Netzwerkkabel im Gepäck. Es zeigte sich allerdings auch schon, daß das Wetter an diesem Wochenende zu einigen Verzögerungen führen würde. Die 50 Quant-X, 50 PeacoMichael Utermöhleck und 10 Siemens-Rechner waren auf jeden Fall schon angekommen und dank Michael Utermöhle von der Universität Paderborn sicher im Keller aufbewahrt. Wie sich später herausstellte, fehlten bei zwei Siemens-Rechnern die Netzwerkkarten, aber auf für solche Fälle hatte das Cluster-Team natürlich auch vorgesorgt.

Am Freitag den 4. Dezember 1998 trudelten im Verlauf des Vormittags weitere Leute aus dem Kern-Team in Paderborn ein. Sebastian Hetze hatte seine Alpha mit 1.5 GB Hauptspeicher aus Berlin mitgebracht und Ernst Lehmann aus Regensburg wurde erstmals gegen Mittag gesichtet. Er hatte diverse Dokumente wie die Datenschutzerklärung für die Helfer im Gepäck. Danach wurden bei Herrn Hardtke vom Heinz Nixdorf Museumsforum die 100 Helferausweise und 300 Eintrittskarten abgeholt, damit alles seinen geregelten Gang gehen konnte. Leider hatte Richard Higson von Syskoplan noch immer nicht die 4 Gigabit-Netzwerkkarten von Packet Engines erhalten, die wirklich alles daran setzten, daß dies auch klappte. Diese für die MaxData-Rechner vorgesehenen Bauteile waren nämlich bei der Einreise nach Frankreich im Zoll stecken geblieben und mussten anschließend noch nach Paderborn verfrachtet werden, was halt alles seine Zeit dauert. Zu diesem Zeitpunkt ist leider immer noch unklar, ob der zentrale NFS-Server mit den Gigabit-Karten ausgestattet werden kann. Durch mehrere Fast-Ethernet-Karten und Channel-Bundeling konnte das Problem teilweise behoben werden. Die MaxData-Rechner kamen am Freitag Abend wegen des recht intensiven Schneefalls mit einigen Stunden Verspätung an und auch das Quant-X Team kämpfte sich durch diverse Flugverspätungen von Wien nach Paderborn durch. Die Alphas waren aber, wie nicht anders zu erwarten war, sehr schnell auf den Beinen und um Viertel vor Acht gab es eine kleine Live-Schaltung zum Cluster-Projekt, wo ganz kurz erste Bilder zu sehen waren. Am Samstag um 14.30 Uhr sind weitere drei Minuten im WDR geplant.

Insgesamt kann man sagen, daß der Freitag sehr erfolgreich über die Bühne ging. Die meisten Helfer trudelten im Verlauf des Nachmittags ein und konnten sich mit dem Örtlichkeiten vertraut machen und auch erste Hilfestellungen leisten. Schmerzlich vermisst wurden nur die SEH-Rechner. Auch hier kam es beim Transport zu Verzögerungen. Probleme gab es nur mit dem NFS-Server, der noch nicht so ganz wollte und auch Sebastian Hetztes Alpha hatte nach dem Transport aus Berlin Hardware-Probleme, obwohl die Maschine wochenlang vorher problemlos im Einsatz war. Nun ist es bald Samstag Mittag und sicher sind weitere Fortschritte erzielt worden, doch dazu später mehr....